Tipps, wie Mann einen Buben zeugt, werden seit Jahrtausenden zu Hauf herumgeboten. So äusserte etwa der griechische Philosoph Anaxagoras die Überzeugung, nur Samenzellen aus dem rechten Hoden seien imstande, einem Stammhalter auf die Welt zu helfen. Ein Irrglaube, der noch französische Adlige dazu verleitet haben soll, den «minderwertigen» Linken gleich amputieren zu lassen, um auf Nummer sicher zu gehen. Auch auf Mondphase, Gezeitenstand, Windrichtung oder Temperatur während der Empfängnis wird bisweilen gesetzt, um dem Zufall nachzuhelfen. Fiona Mathews von der University of Exeter hat nun der langen Liste eine weitere Empfehlung zugefügt. Die britische Gynäkologin befragte 700 werdende Mütter zu ihren Essgewohnheiten rund um die Schwangerschaft. Und hat dabei herausgefunden: Das Geschlechterverhältnis der Nachkommen wird vom Kaloriengehalt des Frühstücks bestimmt, das die werdende Mutter zur Zeit der Empfängnis zu sich nahm. Jedenfalls brachten 56 Prozent der üppig frühstückenden Frauen hinterher einen Buben auf die Welt. Demgegenüber betrug der Anteil männlicher Nachkommen unter Morgenessen-Muffeln bloss 45 Prozent. Eine Feinanalyse der Daten ergab sodann, dass es der Genuss von Flocken und Müsli war, der signifikant beitrug zum Bubensegen.Nun darf man wieder einmal streiten, ob hinter dem statistischen auch ein kausaler biologischer Zusammenhang steckt. Immerhin wurde ja schon 1973 beobachtet, dass zumindest Huftiere in mageren Zeiten vor allem weiblichen Nachwuchs hervorbringen. Hengste würden demnach aus biologischer Sicht eher als Luxus behandelt, den man sich in fetten Jahre leisten kann.
Doch bevor jetzt jemand vom Buben-Wunsch überwältigt die Müsli-Regale im Supermarkt stürmt, wäre noch zu bedenken: Lässt man der Natur freien Lauf, sind erfahrungsgemäss 48,8 Prozent aller Babys weiblich und deren 51,2 auf Hundert männlich. Das sollte ja eigentlich auch genügen.