Kategorien
Gesundheit/Ernährung

Körperschmuck mit Folgen

Jedes dritte Piercing verursacht Probleme

Zehn Prozent der englischen Bevölkerung lassen sich nicht bloss einfach an den Ohrläppchen, sondern auch sonstwo am Körper piercen. Dabei verursacht jedes dritte Piercing Probleme. Was Naturvölkern seit Jahrtausenden recht ist, wurde seit den vergangenen 90er Jahren zunehmend auch Teil der hiesigen Jugendkultur: Das Schmücken von speziellen Körperstellen mit Stiften und Ringen. Das geht nicht ohne Durchstechen von Haut und Gewebe und kann – abgesehen von den oft Monate dauernden lästigen Heilungsprozessen – bisweilen auch mal ins Auge gehen.

Ärzte des englischen Gesundheitssystems haben über 10 000 Weiblein und Männlein jenseits des 16. Altersjahrs befragt, wie sie es so halten mit dem Körperschmuck besonderer Art. Sie fanden dabei heraus, dass ein Zehntel der englischen Bevölkerung gepierct ist, und zwar nicht einfach an den Ohrläppchen, sondern an den unterschiedlichsten Körperstellen. Besonders Frauen scheinen den extravaganten Schmuck zu mögen, beinahe die Hälfte der befragten Engländerinnen trägt ihn irgendwo am Körper. Am populärsten sind mit 33 Prozent Piercings am Bauchnabel, gefolgt von Nase, Zunge, Brustwarzen, Augenbraue, Lippen und Genitalien (zwei Prozent). Wie zu erwarten ergeben sich geschlechtsspezifische Vorlieben: Brustwarzenpiercing ist besonders bei Männern in Mode, bei Frauen eher unbeliebt. Umgekehrt zieren Frauen ihren Bauchnabel lieber mit einem Ringlein, als dies die Männer tun. Und Genital-Piercing kommt zwar relativ selten vor, wenn aber, dann doppelt so häufig bei Männern wie bei Frauen.

Doch wie die Forscher nun in der jüngsten Ausgabe des «British Medical Journals» berichten, haben diese Körper-Verschönerungen auch ihre Schattenseiten. Jedes dritte Piercing verursacht den Geschmückten Probleme wie Schwellungen, Blutungen oder Infektionen, und zwar derart, dass 15 Prozent der Gepiercten den Arzt aufsuchen mussten. Sorge bereitet den englischen Gesundheitsbehörden, dass besonders im Intimbereich das Bohren und Stechen oft selbst oder von Freunden und Verwandten vorgenommen wird. Aufs Konto dieser Amateur-Eingriffe geht denn auch die Mehrzahl der beklagten Komplikationen. Und weil Piercen immer populärer wird, befürchten Fachleute bereits negative Auswirkungen fürs britische Gesundheitssystem.

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung