Der katastrophale Hurrikan-Sommer 2004 hatte auch seine guten Seiten. Nicht nur der Bauindustrie, auch den Meteorologen hat er Hochkonjunktur beschert. So durften etwa Mark A. Saunders und Adam S. Lea eine neue Methode zur Hurrikan-Vorhersage entwickeln – und darüber in der jüngsten Ausgabe von «Nature» berichten. Die beiden Briten haben gar den Beweis erbracht, dass ihre Technik funktioniert, respektive funktioniert hätte zur Vorhersage der Hurrikan-Aktivitäten seit dem Jahr 1950.
Hierzulande haben wir so was ja nicht nötig, wir haben die Muotathaler Wetterfrösche und den Böögg, die uns das Wetter weissagen. Und damit zuweilen gar nicht so schlecht liegen. «Die erste Hälfte des Monats (Februar) werden viele Leute in die Hosen seichen, weil sie vor Kälte fast nicht mehr im Stande sind, diese zu öffnen», hatte Wetterfrosch Horat vor dem Winter 04/05 gewarnt, und damit ins Schwarze getroffen.
In eindrücklicher Erinnerung ist auch der Böögg Jahrgang 2003, der dem Feuertod gerade mal fünf Minuten und 42 Sekunden widerstehen konnte, was prompt den legendären Hitzesommer zur Folge hatte. Wenn der Böögg tatsächlich immer Recht hätte, blühte uns folglich dieses Jahr eine sommerliche Eiszeit: Lange 17 Minuten und 44 Sekunden dauerte es diese Woche, bis des Schneemanns Kopf den diversen Brandbeschleunigern zum Opfer fiel.
Aber noch ist nicht alle Hoffnung verloren. Die Kollegen vom «Tagesanzeiger» haben nämlich in verdankenswerter Weise eine Böögg-Statistik erstellt, die jeweilige Leidenszeit der Puppe seit 1965 verglichen mit den tatsächlichen Wetterbedingungen in den darauf folgenden Sommermonaten. Und dabei herausgefunden, dass von zwölf kurzlebigen Bööggen «sechs einen eher guten, sechs einen eher schlechten Sommer» brachten. Sagte doch schon Grossmutter: «Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert das Wetter oder bleibt, wie es ist.»