Wie Mensch und Roboter einander näher kommen können. An den Rasenmäher, der samstäglich autonom seine Kreise durch den Garten zieht, haben wir uns ja mittlerweile gewöhnt. Und auch der Staubsauger, der ohne Herrchen oder Frauchen um die Tischbeine kurvt, lockt keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor. Aber inzwischen sind die Roboter dem Menschen im buchstäblichen Sinn schon viel näher auf die Pelle gerückt. Humanoide Maschinchen gibts, die Fussball spielen können und zu weinen beginnen, wenn sie beim Schachspielen verlieren. Oder mit denen man Sex haben kann. Die Gummi-Puppe aus dem Sex-Versand wird also vielleicht bald auch sprechen und sogar das Ja-Wort geben können, prophezeit uns der Brite David Levy in seinem Buch «Love & Sex with Robots».
Höchste Zeit also, dass wir unser Verhältnis zu den künstlichen Wesen überdenken. Genau das will eine Handvoll Computer- und Roboticwissenschaftler unter der Leitung von Peter McOwan tun. Er forscht in London und hat seine Kollegen vor Wochenfrist zusammengetrommelt, um das Projekt Lirec (Leben mit Robotern und interaktiven Kameraden) aus der Taufe zu heben. Lirec wird von der EU mit 13 Millionen Franken unterstützt und strebt die Verbesserung der Beziehung zwischen Mensch und Roboter an. Dabei soll unter anderem auch das Verhältnis zwischen Herr und Hund als Modell herhalten. «Wir wollen untersuchen, wie Menschen eine dauerhafte Beziehung aufbauen können zu künstlichen Kreaturen», sagt Peter McOwan von der Queen Mary University. Und damit all das mit rechten Dingen zugeht, sind auch schon die diversen Ethikkommissionen eingeschaltet worden. McOwan ist jedoch jetzt schon überzeugt, dass ein sprechender Roboter für alte und einsame Menschen den besseren Kumpel abgibt als ein Hund.
Es ist also vielleicht bald nicht mehr damit getan, dass Sie ihren Roboter ölen. Gestreichelt will er sein! Zum Glück musste Queen Mary, die Namensgeberin von McOwans Wirkungsort, das nicht mehr erleben.