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Novartis gegen Brustkrebs gewappnet

Das Anwendungsgebiet für Femara wird erweitert

Über zehn Jahre nach seiner Zulassung macht das Novartis-Brustkrebsmittel Femara immer wieder von sich reden. An einem Pressetag legte die Firma neue Forschungsergebnisse vor. Die Wirksubstanz Letrozol zeigte vor 20 Jahren erste Effekte im Tierversuch und ist danach im gleichen Ciba-Forschungsgebäude, in dem auch der weltberühmte Renner Glivec an den Start ging, zum Brustkrebs-Medikament Femara weiter entwickelt worden. Basis dafür war die Beobachtung, dass bei zwei Dritteln aller Brustkrebserkrankungen das weibliche Sexualhormon Östrogen verantwortlich ist für das Tumorwachstum. Daraus erwuchs die Idee, den Brustkrebs mit Medikamenten zu bekämpfen, welche die Wirkung von Östrogen im weiblichen Körper blockiert. Eine solche hormonelle Krebstherapie ist allerdings nur bei Patientinnen jenseits der Menopause möglich, ist aber zum Beispiel in Form des Östrogen-Blockers Tamoxifen effektiv und gilt als Standardtherapie.

Das besondere an Letrozol/Femara ist nun, dass es nicht einfach das Östrogen blockiert, sonder bereits dessen Herstellung im Körper verunmöglicht. Zur Östrogen-Synthese brauchts nämlich ein Enzym mit dem Namen Aromatase, ohne das gar nichts geht. Letrozol/Femara gehört zur Klasse der Aromatosehemmer, die – wie ihr Name sagt – die Aromatase an ihrer Arbeit hindert. Auf diese Weise lassen sich noch tiefere Östrogen-Konzentrationen im Blut erzielen als mit einem Hormonblocker, entsprechend effizienter sind im allgemeinen denn auch die Aromatasehemmer in der Tumorbekämpfung.

Ein grosses Problem bei Brustkrebs sind die Rückfälle und Metastasen. Über die Hälfte der Rezidive und der damit verbundenen Todesfälle treten fünf oder mehr Jahre nach Abschluss der Standardtherapie mit Tamoxifen auf. Am Novartis-Pressetag wurden nun die Resultate neuer Untersuchungen vorgelegt, die zeigen, dass Letrozol/Femara als einziger Aromatasehemmer das Rückfallrisiko deutlich zu senken vermag, selbst wenn Patientinnen mehrere Jahre ohne Behandlung waren. Eine weitere Studie belegt, dass mit Femara behandelte Brustkrebspatientinnen weniger früh von Metastasen befallen werden als diejenigen, die standardmässig mit Tamoxifen behandelt wurden. Daher werde Femara bei postmenopausalen Brustkrebspatientinnen immer häufiger als Ersttherapie empfohlen. Wie Ajay S. Bhatnagar, einer der «Väter» von Letrozol/Femara am Pressetag ausführte, ist damit der Einsatzbereich des Aromatasehemmers nicht erschöpft. So könnte die Kombination mit monoklonalen Antikörpern das Wirkungsspektrum von Femara in Zukunft noch interessanter gestalten.

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